Newsletter Nr. 17 des AK Flüchtlinge im Hochtaunus 2023


Bad Homburg Conference am 12. und 13.09.2023 zu Flucht und Migration
“Chemie integriert” – neues Projekt des BWHW

Tagesworkshop für Ehrenamtliche zu Umgang mit Rassismus gegen Geflüchtete am 29.09.2023
Neue Supervisionstermine in Oberursel
Quo vadis, deutsche Asyl- und Migrationspolitik?


Bad Homburg Conference am 12. und 13.09.2023 zu Flucht und Migration

Einmal im Jahr kommen Expert*innen aus Wissenschaft, Praxis und Kultur mit interessierten Bürger*innen am Forschungskolleg Humanwissenschaften zusammen. Das Forschungskolleg ist eine gemeinsame Initiative von Goethe-Universität und der Werner Reimers Stiftung. Ziel der Zusammenkünfte ist es, zu einem differenzierten Bild der jeweils im Zentrum stehenden Thematik zu gelangen und Anregungen für die Gestaltung der Zukunft zu geben.

Die Konferenzen werden vom Forschungskolleg Humanwissenschaften und Kooperationspartnern an der Goethe-Universität geplant und von der Stadt Bad Homburg finanziell getragen. Die diesjährige Konferenz hat das Thema “Flucht und Migration – Herausforderungen für Religionen und (post)säkulare Gesellschaften”.

Alle interessierten Bürger*innen sind eingeladen, an der Konferenz teilzunehmen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Nähere Informationen sind hier zu finden.

“Chemie integriert” – neues Projekt des BWHW

Das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft (BWHW) verantwortet ja das Programm “Wirtschaft integriert”. Nun gibt es ein neues Projekt: “Chemie integriert”. Dieses Projekt ist ähnlich aufgebaut wie “Wirtschaft integriert”, richtet sich aber ausschließlich an ukrainische Menschen, die ihre Deutschkenntnisse weiter verbessern und den für sie richtigen Beruf und das passende Unternehmen finden möchten.

Die Teilnahme ist kostenlos und findet im Industriepark Höchst und in den Räumen des BWHW in Hofheim statt. Teilnahmevoraussetzung ist wie bei “Wirtschaft integriert” ein Sprachniveau von A2 bis B1. Start des Projekts ist am 02.10.2023.

Weitere Informationen sind hier zu finden. Darüber hinaus gibt es eine virtuelle Infoveranstaltung am Dienstag, den 08.08.2023, von 15:00 bis 16:00 Uhr. Diese Veranstaltung wird über Teams stattfinden. Die Zugangsdaten sollten per Email angefragt werden.

Tagesworkshop für Ehrenamtliche zu Umgang mit Rassismus gegen Geflüchtete am 29.09.2023

Im Rahmen der Seminarreihe “Flucht und Traume”, die der Evangelische Regionalverband Frankfurt und Offenbach anbietet, findet am Freitag, den 29.09.2023, ein Tagesworkshop für Ehrenamtliche zum Umgang mit Rassismus gegen Geflüchtete in Frankfurt statt. Durchgeführt wird der Workshop von Referent*innen des Bildungszentrums Anne Frank in Frankfurt.

Die Teilnahme ist kostenlos. Wer dabei sein möchte, sollte sich bis 11.09.2023 über diesen Link anmelden. Nähere Informationen sind hier zu finden.

Neue Supervisionstermine in Oberursel

Ab Montag, den 07.08.2023, bietet Constanze Gampfer wieder Supervisionsgespräche im Willkommenstreff in Oberursel an. Wer das Angebot in Anspruch nehmen möchte, ist gebeten, sich vorher per Email anzumelden.

Nähere Informationen, insbesondere zu den weiteren Terminen, sind hier zu finden.

Quo vadis, deutsche Asyl- und Migrationspolitik?

Nicht nur auf EU-Ebene scheinen politisch Verantwortliche aktuell sehr darum bemüht, eine Asyl- und Migrationspolitik durchzusetzen, die den menschenrechtlichen Standards, derer sich Europa gern rühmt, ganz sicher nicht genügt. Auch inländisch werden zunehmend Vorhaben vorangetrieben, die die Situation von hierher geflüchteten Menschen verschlechtern werden.

So plant die Innenministerin die Verschärfung von Abschieberegeln, einschließlich einer längeren Inhaftierungszeit, unerachtet dessen, dass die Zahl der Aufenthaltsbeendigungen dadurch sicher nicht gesteigert werden kann. Zugleich plant die Bundesregierung, von der Öffentlichkeit bislang weitgehend unbemerkt, teils tiefe Einschnitte im sozialen Sektor und dabei auch bei Angeboten für Migrant*innen und Geflüchtete.

Honi soit qui mal y pense – aber man kommt nicht umhin, hierin einfach klägliche und zudem kontraproduktive Versuche zu sehen, den hohen Umfragewerten der AfD entgegenzuwirken. Kontraproduktiv sind diese Maßnahmen vor allem deshalb, weil sie zum einen den von den Kommunen formulierten Sorgen (Wohnraummangel, KiTa-Platz-Knappheit etc.) keine Abhilfe schaffen und darum ungeeignet sind, die Missstimmung vor Ort zu verbessern.

Zum anderen lassen sie die so feurig vorgetragene moralische Kritik an der AfD scheinheilig erscheinen, mit dem Ergebnis, dass Wähler*innen auf die Idee kommen, die AfD liege mit ihren asyl- und migrationspolitischen Forderungen richtig, die anderen Parteien trauten es sich nur nicht zu sagen, ließen es aber in ihrem Handeln klar erkennen. Somit könne man ja gleich das Original wählen, immerhin wüsste man bei denen, woran man sei.

Fazit:
Mit asyl- und migrationspolitischen “AfD light”-Maßnahmen wehren die politisch Verantwortlichen in der Bundes- und in den Landesregierungen die aktuelle rechte Welle nicht ab. Sie befördern sie vielmehr. Eine gerade von der Bundesregierung angekündigte Werte-basierte Politik sähe jedenfalls anders aus. Und vermutlich wäre sie auch ein erfolgversprechenderes Mittel im Kampf gegen Verächter*innen der Grundsätze unserer Verfassung.